AUDITORIX: AKTUELLES

WISSEN TO GO

Zehn Fakten zur Stimme

Mit der Stimme verhält es sich ähnlich wie mit dem Klang eines Musikinstruments: Damit wir Töne überhaupt erzeugen können, brauchen wir unseren Körper als „Klangraum“. Die „Saiten“ wiederum bilden unsere beiden Stimmlippen im Kehlkopf, die beim Ausatmen schwingen und deren Schwingung durch die Luft übertragen wird. Was unser Gegenüber dann hört, ist unsere Stimme. Dabei ist die Stimme sehr viel mehr ist als der pure Überträger von Wortinhalten. In ihr spiegeln sich auch Dinge wie unsere Persönlichkeit und unsere Gefühle wider. Zudem ist sie extrem geprägt von unserem kommunikativen Umfeld, also den Hör- und Sprecherfahrungen, die wir vor allem im Kindesalter machen. Was es sonst noch Wissenswertes über die Stimme gibt, hat AUDITORIX zusammengestellt:

#1 Sowohl Jungen als auch Mädchen durchlaufen während der Pubertät einen Stimmbruch. Bei beiden werden die Stimmlippen dicker und der Kehlkopf größer. Bei Jungen sinkt die mittlere Sprechstimmlage dabei um eine Oktave, bei Mädchen um eine Terz.1

#2 Die menschliche Stimme reicht in der Regel über zwei Oktaven, das sind 24 (Halb-)Töne. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Die Sängerin Mariah Carey z.B. beherrscht 5 Oktaven (F2-G7).2

#3 Wenn wir unsere eigene Stimme „aufgenommen“ hören, klingt das komisch. Denn dann hören wir unsere Stimme nur von außen (über die Luftleitung). Ansonsten hören wir uns selbst aus zwei Richtungen: von außen und von innen (über die Knochenleitung).

#4 Die Glaubwürdigkeit einer Person beurteilt das Gegenüber zu einem höheren Prozentsatz nach dem Klang der Stimme als nach dem Wortinhalt.3

#5 Forscher fanden heraus, dass die Stimmen von Norwegerinnen tiefer als die der Britinnen oder Italienerinnen sind.4

#6 Je kleiner der Kehlkopf und je schmaler und kürzer die Stimmlippen, desto höher ist die Stimme – und umgekehrt.5

#7 Die Klangfarbe einer menschlichen Stimme – das Timbre – hängt nicht nur von der Beschaffenheit des Rachenraums, der Mund- und Nasenhöhle ab. Auch die Zahnstellung, Zungengröße und Lippenform beeinflussen das Timbre.6

#8 Frauenstimmen in Deutschland sind in den vergangenen Jahrzehnten nachweislich tiefer geworden. Das liegt unter anderem an sich verändernden Hörgewohnheiten und an den Stimmen, die täglich aus den audiovisuellen Medien schallen. Soziologen vermuten auch eine Folge der Emanzipation.7

#9 Dass zum Beispiel Zwillinge oftmals ähnlich oder (fast) gleich klingen, hängt nicht ausschließlich mit ähnlichen oder gar gleichen körperlichen Voraussetzungen zusammen. Vielmehr passen sie sich durch das gegenseitige Hören stimmlich eng aneinander an. Das gilt übertragen auch für ganze soziale und kulturelle Gruppen.8

#10 Der Sopran ist die höchste menschliche Stimmlage. In aller Regel wird sie von Frauen gesungen. Seltener auch von Jungen vor dem Stimmbruch. Und noch seltener von Männern, den sogenannten Countertenören.9

Hier gibt’s AUDITORIX-Wissen für Kinder:


1 http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/pubertaet_das_leben_ist_eine_baustelle/pwiewissensfrage282.html und https://www.welt.de/wissenschaft/article13946492/Jungen-kommen-immer-frueher-in-den-Stimmbruch.html

2 http://www.srf.ch/radio-srf-3/musik/wer-hat-den-groessten-stimmumfang-axl-rose-schlaegt-mariah-carey und http://diepresse.com/home/science/1490010/Vom-ersten-Schrei-bis-zum-letzten-Atemzug

3 https://kurier.at/leben/4-fakten-die-sie-ueber-ihre-stimmen-wissen-sollten/137.052.227

4 http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/05/stimme-charakter-launen-krankheiten/seite-2

5 http://www.planet-wissen.de/kultur/musik/singstimme/index.html

6 Ebd.

7 http://www.deutschlandfunk.de/stimmforschung-warum-wir-klingen-wie-wir-klingen.1148.de.html?dram:article_id=307484 und http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/05/stimme-charakter-launen-krankheiten/seite-2

8 http://www.deutschlandfunk.de/stimmforschung-warum-wir-klingen-wie-wir-klingen.1148.de.html?dram:article_id=307484

9 https://www.welt.de/print-welt/article541496/Echte-Kerle-mit-engelsgleichem-Sopran.html