AUDITORIX: AKTUELLES

BERUF: GERÄUSCHEMACHER

Sound of "Spiegelei"

Bild: Wikipedia

Was ist Ihr Lieblingsgeräusch?
Carsten Richter: Mein Lieblingsgeräusch ist das Zubereiten eines Spiegeleis: Kaputte Tischtennisbälle geben den Klang der Eierschalen, ein nasses Läppchen glibberig in eine Eisenpfanne manschen. Und mit zerknautschtem Tonband oder TINTI Badezusatz schön knusprig braten. Das kann jedes Kind nachkochen!

Gibt es beim Geräusche hören „kulturelle“ Unterschiede? Finden finnische Kinder andere Klänge lustig als chinesische?
Ich glaube, dass fast alle Kinder auf der Welt Pups-Geräusche lustig finden.

Wann macht uns ein Geräusch Angst?
Angst machen uns laute Töne, die uns erschrecken, zum Beispiel Schüsse und Schreie. Oder auch leise Töne, die wir falsch deuten. Wir hören es nachts knarren und denken, es ist jemand in der Wohnung, dabei dehnen sich nur die Holzdielen in sich. Oder im Gebüsch raschelt und schnauft es. Und wer war es? Der Igel!

Wie wird man Geräuschemacher?
Ich habe mich schon immer für Töne interessiert und schon als Kind kleine Hörspiele gebastelt. Jetzt finde ich es spannend, auf Flohmärkten, in Baumärkten und im Supermarkt am Gemüsestand Materialien zu entdecken.

Als Geräuschemacher arbeiten Sie nicht nur für Hörspiele wie „Bibi Blocksberg“ sondern sind auch für Filme im Einsatz. Können Sie uns ein Beispiel nennen?
Selbst in Tierdokumentationen, wo man denkt, dass der Klang echt ist, wenn der Waschbär den Frosch frisst, zerkaut der Geräuschemacher zwei trockene Spiralnudeln und ein Stück Apfelsine. Und der Flug des stolzen Adlers entsteht durch Stofflappen, die man vor dem Mikrofon schwingt.

Carsten Richter arbeitet seit über 20 Jahren als professioneller Geräuschemacher sowohl für Hörspiele (z. B. Bibi Blocksberg) als auch für Filme.
(Bild: privat)