Tolpatsch Torben-Henrik hat Probleme mit seiner Familie. Ständig demoliert er etwas, auch den hohen Erwartungen seiner elitären Eltern kann er nicht entsprechen – er ist zum Beispiel eine musikalische Niete –, und mit seiner kleinen Schwester Anna-Lara liegt er ständig im Clinch. Kein Wunder also, dass er ein Fan des Superhelden Flashboy ist, dem er durch ein spezielles Krafttraining nacheifert. Als er im Outfit seines Idols in der Schule einen Vortrag über Flashboy hält, wird er von zwei Wachleuten aus “Hero City” wegen seines Kostüms für einen Schulschwänzer gehalten. Sie nehmen ihn fest und verschleppen ihn durch einen Tunnel in die Stadt der Superhelden. Dort begegnet er nicht nur Batman und Spiderman, sondern auch dem authentischen Flashboy, der überhaupt kein Held sein will. Lieber zeichnet der und spielt Klarinette. So kommen die beiden auf die Idee, ihre Rollen zu tauschen. Anfangs funktioniert dies recht gut. Torben-Henrik besteht zum Beispiel aufgrund seiner Muskelkräfte endlich Flashmans Prüfung als Lebensretter, und der imponiert aufgrund seiner übernatürlichen Fähigkeiten allen Kindern und dem Lehrer in Torben-Henriks Klasse. Natürlich geht “das normale Leben” der beiden nicht problemlos weiter. Anna-Lara merkt zum Beispiel, dass ihr nun perfekter Bruder nicht der wahre Torben-Henrik ist. Deshalb verlangt sie ihn wieder zurück. Schließlich beenden die beiden Helden ihren Rollentausch, denn sie vermissen “ihr richtiges Leben”. So nehmen sie in Freundschaft Abschied voneinander und kehren nach dem Ausflug in die Parallelwelten wieder in ihr eigentliches Leben zurück.
Das Hörspiel von Salah Naoura spielt intelligent mit vielen Versatzstücken der klassischen Comic-Literatur. Es führt unaufdringlich vor, welche Bedeutung die sogenannten Superhelden durch Identifikation und Projektion für Kinder haben können. Zum anderen kritisiert es humorvoll deren fiktive Welt, die sich hier auf begrenztem Raum bei ihrem permanenten Kampf gegen das Böse und für das Gute natürlich in die Quere kommen müssen. Die Produktion ist rasant, voller akustischer Elemente und für Kinder witzig. Die Kinderstimmen (besonders der Sprecher des echten Flashboy Oliver Szerkus) werden sehr lustvoll und mit viel Begeisterung gelesen.