In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht: Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand. Erebos heißt der griechische Gott der Finsternis. Wer das Spiel spielt, kommt nicht mehr davon los. Auch der 16-jährige Nick ist fasziniert, obwohl die Spielregeln äußerst streng sind: Jeder der Erebos spielen will, darf mit niemandem darüber reden und muss immer alleine spielen. Wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus. Das Spiel kennt Nicks Ängste und erfüllt seine Wünsche. Doch es treibt ihn auch zu Spitzeldiensten und stellt zunehmend unangenehme Forderungen. Forderungen und Aufgaben, die merkwürdigerweise nicht in der Spielwelt von Erebos, sondern in der realen Welt ausgeführt werden sollen. Spiel und Wirklichkeit verschwimmen zunehmend miteinander. Als Nick schließlich seinen Lehrer töten soll, steigt er aus. Er schließt sich einer Clique an, die das Geheimnis um das Spiel aufklären will.
Die Geschichte ist sehr spannend. Sie wird von Jens Wawrczeck gut und einfühlsam erzählt. Ein Thriller für Jugendliche ab etwa 12 Jahren, die Nervenkitzel vertragen können. Dass es von der Faszination für ein Rollen- / Computerspiele bis zu einer Spielsucht vielleicht nur ein kleiner Schritt sein mag, kann man in der glaubhaft erzählten Geschichte miterleben. Die Gechichte zieht einen in den Bann – man möchte immer weiter hören und spürt förmlich den Sog, den das Computerspiel auslösen muss. Die Geschichte handelt von Rache, erzählt von der Gefahr sich zu verfangen in sektenähnlichen Strukturen, aber auch von mutiger Selbstbestimmung und von Zivilcourage, die man braucht, um sich zur Wehr zu setzten.