HÖR-TIPPS VON AUDITORIX

Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich

Kleine Hörprobe:

Kleine Hörprobe:

Eine Lesung von: Michael Gerard Bauer

Sprecherin: Julia Nachtmann

Spielzeit: 300 Minuten

Produktion/Verlag: Hoercompany, 2018

Inhaltsangabe:

Die 15-jährige Ich-Erzählerin Maggie Butt, von ihrer alleinerziehenden Mutter Max genannt, beschreibt uns minutiös ihr chaotisches Mädchen- und Schulleben. Maggie hat sich drei große Aufgaben vorgenommen, seitdem sie neu an einer konfessionellen Mädchenschule ist: Sie will dort eine beste Freundin finden, sie will in Englisch eine Eins schaffen, und sie möchte für den Abschlussball der 10. Klasse einen Partner finden. Dafür hat sie allerdigs nur noch acht Wochen Zeit. Das Vorhaben wird nun aber unsäglich durch Danny, den neuen Freund ihrer Mutter, erschwert. Schon ihre erstes Treffen vermasselt Danny derart, dass sie ihn zur totalen Nervensäge erklärt. Und sie nimmt sich vor, ihn mit allen Mitteln von der “heimischen Burg” fernzuhalten. Die Nervensäge schafft es dann auch noch, einen potentiellen Ballpartner zu vergraulen. Und Maggie erfährt zudem, dass Danny ihr und ihrer Mutter erstmals in der Notaufnahme des Krankenhauses begegnet ist, in die sie peinlicherweise mit einer Alkoholvergiftung eingeliefert wurde. Somit wird für sie allmählich das Chaos immer größer: Mit den neuen Freundinnen hat es wegen der Alkoholgeschichte nicht geklappt, der Ballbegleiter ist passé und die Eins in Englisch, erweist sich nur als Zwei plus. Aber langsam verändert sich in Maggies Leben doch einiges zum Positiven hin. Sie entwickelt eine innige Beziehung zu Sir Tiffy, einem verwahrlosten Perserkater, den Danny eines Tages mitgebracht hat. Und sie findet in dem offensichtlichen Computergenie Jeremy einen neuen Freund. Dazu musste aber erst einmal ein dramatisches Missverständnis zwischen den beiden aufgeklärt werden. Und als Maggie und Nerd Jeremy dann beim Abschlussball dank eines listigen Plans von Danny einen Riesenauftritt haben, und als der Ball inclusive schwierig beginnender Heimfahrt auch insgesamt “brilliant” endet, scheint die Zeit der großen Katastrophen für Maggie zu Ende zu gehen.

Begründung der AUDITORIX-Fachjury:

Die 15-jährige Maggie schildert ihr chaotisches Gefühlsleben und die Alltagssorgen, die sich vor ihr auftürmen. Das Drama der Pubertät wird vom Autor Michael Gerard Bauer gekonnt überhöht in seiner ganzen Tragikomik aufgeblättert, aber nicht der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Erzählung bleibt nahe an der Hauptfigur, andere Perspektiven gibt es nicht. Auch die Sprache passt. Sie ist etwas schrill und drastisch, doch das harmoniert mit den heftigen Gefühlsschwankungen perfekt.

Das große Hörvergnügen ist der Interpretation von Julia Nachtmann zu verdanken: Mit ihrer jungen und frischen Stimme bringt sie uns alle Tiefen und Höhen in Maggies Leben nahe und macht deutlich, dass sich hinter schwarzem Humor, Zynismus und Ironie ein empfindsames Mädchen verbirgt.